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Tätigkeitsbericht 2020 KNU / OAK Mechernicher Naturschutzverbände

für das Geschäftsjahr 2020

 

Monatstreffen und Exkursionen:

Wie jedes Jahr sollten auch im abgelaufenen Jahr unsere Monatstreffen an jedem zweiten Dienstag des Monats stattfinden. Doch die Corona Covid 19 Pandemie hat uns da einen gewaltigen Strich durch unsere Planung gezogen. Ganz zu beginn des Jahres gab es noch zwei Monatstreffen und dann kam es zum Erliegen jeglicher Treffen und auch der meisten sonstigen Naturschutzaktivitäten. Angesichts der schnellen Ausbreitung und Ansteckung mit dem Virus wurden Versammlungsverbote seitens der Regierung erlassen. Der Meinungsaustausch fand nur noch per Telefon oder Email statt. Zum Glück waren unsere Arbeiten zur Offenhaltung des Naturschutzgebiets Grube Rolf bereits erledigt. Im Spätsommer mit dem Abklingen der Pandemie trafen wir uns dann unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln doch noch einige Male und in den letzten beiden Monaten des Jahres nicht mehr. Die Pandemie war mit noch mehr Schwung zurückgekehrt, hat uns nun voll im Griff und bestimmt unseren Lebensalltag ganz anders als wir es uns wünschen.
Alle geplanten Exkursionen in 2020 wurden abgesagt.
Die geplante Gewässersuche und -beurteilung im Spätherbst 2020 für den Bereich des Billiger Wald wurde ebenfalls abgesagt. Das genetische Untersuchungsergebnis zur Herkunft der Gelbbachunke bestätigt, dass es sich um keine Wiederansiedlung handelte, sondern dieses Vorkommen noch als heimische Restpopulation anzusehen ist.
Arbeitseinsätze:
Während der alljährlichen Amphibienwanderung wurde an den Wochenenden und abends die Schranke im Krebsbachtal bei Roggendorf, wie mit der Stadt Mechernich besprochen, geöffnet und geschlossen.
In der Bleibachaue wurden vier Obstbäume mit Bufdi – Unterstützung durch die Biostation geschnitten.
Wie seit vielen Jahren so wurde auch in diesem Jahr die potentiellen Gebiete im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde auf Bestände oder Einzelexemplare der Herkulesstaude kontrolliert. Erfreulicherweise wurden nur noch wenige Einzelpflanzen gefunden.
Am Kreisverkehr in Roggendorf wurde ebenfalls im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde der Bestand an der Orientalischen Zackenschotte ausgegraben und kompostiert.
Zur Erhaltung der offenen Magerlandschaft im NSG Grube Rolf wurden Maßnahmen gegen den unerwünschten Aufwuchs von Pioniergehölzen und die Erhaltung der mageren Verhältnisse mit anschließendem Einsammeln des Schnittguts vorgenommen, sowie Zaunsicherungsmaßnahmen zur Wahrung der Verkehrssicherheit geleistet. Erstmals wurden vierbeinige Helfer eingesetzt. Vier Jakobsschafe und dreizehn Esel weideten von Anfang September bis Anfang November Gräser und Kräuter ab. Die Rücknahme der Gehölze auf den Freiflächen macht noch immer reichlich Arbeit, deshalb wurde ein Traktor mit Mulchgeräte zur Unterstützung mit eingesetzt. Inzwischen sind 40 Nistkästen für Vögel, Fledermäuse sowie Haselmäuse an geeigneten Stellen aufgehängt. Die diesjährige Reinigung und Kontrolle der Kästen Anfang Oktober ermöglichte den erneuten Nachweis der Haselmaus in zwei Kästen. Hinzu kam noch der erstmalige Nachweis des Gartenschläfers.
Sorge bereitet die weitere Zunahme der Nutria Population. Diese hat inzwischen nahezu alle Über- und Unterwasserpflanzen an den beiden Großgewässern aufgefressen. Damit findet der Kammmolch als streng geschützte Art aber auch andere Amphibien kaum mehr geeignete Lebensräume in diesen Gewässern. Den Grünfröschen fehlt die Deckung und damit Schutz vor Fressfeinden. Lediglich in den Kleingewässerkomplexen besteht noch Hoffnung auf ein Vorkommen. Diese bieten den Nutrias offensichtlich nicht den erforderlichen Schutz, weil sie weiter von den Großgewässern entfernt liegen und diese sich bei drohender Gefahr nicht so schnell ins tiefere Wasser oder ihren Erdbauten zurückziehen können.
Stellungnahmen und Sonstiges:
• Zu folgenden Bebauungsplänen wurden Stellungnahmen eingereicht, Nr. 30 Strempter Heide, Nr. 145 Hanenberg in Voissel und 147 Kindertagesstätte Firmenich. Im Bereich der Strempter Heide möchte die Fa. Schönmacker ihr Firmengelände in Richtung Bleibach erweitern. Hierzu ist zunächst die 31.
Änderung des Flächennutzungsplans (FFP) erforderlich. Weichen soll ein überwiegend mit Pappeln
bestockter feuchter Auenwald.
• In Voissel befindet sich das geplante Baugebiet direkt am Ortsrand, jedoch soll der oberhalb befindliche
Wald um ca. 20 m zurück genommen, d.h. gerodet werden, damit es nicht zu Sturmschäden kommen
kann. Das Neubaugebiet selbst ist so konzipiert worden, dass sich einige Baugrundstücke mit ihren
bebaubaren Flächen innerhalb der dreißig Meter Zone zum Waldrand befinden. Hiergegen besteht
Widerstand in der Dorfbevölkerung.
• Aus Kapazitätsgründen soll der Kindergarten in Firmenich an die Satzveyer Straße neu gebaut werden.
Das geschieht auch mit dem Hintergrund, dass Firmenich / Obergartzem neben Kommern und
Mechernich als weiterer Siedlungsschwerpunkt gesehen wird. Ein erstes Neubaugebiet ist bereits in der
Bebauungsphase, das nächste erst in der Planung.
• Entlang der B 266 wurde für die Wasserversorgung der Fa. Hochwald im Gewerbegebiet Obergartzem
eine neue Trinkwasserleitung verlegt. Der Wald wurde gerodet und die Trassenführung bedrohte einige
Waldameisenvölker. Quasi in letzter Minute konnten diese vor einer Beschädigung oder gar
Vernichtung bei den Baumaßnahmen durch eine Kennzeichnung und Einhausung gerettet werden.
Geplant seitens der Unteren Naturschutzbehörde ist deren Umsiedlung an einen anderen geeigneten Ort,
weil in diesem Bereich auch noch ein Radweg gebaut wird.
• Eine weitere Stellungnahme wurde zur Repowering einer Windkraftanlage Ravelsberg bei Kallmuth
angegeben.
• Regelmäßige Teilnahme an den Naturschutzbeiratssitzungen. Die Harmonisierung der Landschaftspläne
im Kreis Euskirchen ist vorangeschritten. Die Lp Kall, Dahlem und Hellenthal wurden offengelegt und
befinden sich nunmehr im weiteren Verwaltungsgang. Unsererseits wurde eine Stellungnahme zum LP
allgemein (textliche Festsetzungen) und zum Lp Kall abgegeben.
• Eine vollständige Aufgabe und Verkippung der Abbaugruben im Großraum Lessenich und Antweiler
konnte vermieden werden. Einige Bereiche sollen dem Artenschutz erhalten bleiben.
• Am 17.02.2020 gab es ein Gesprächstermin mit dem Eigentümer des NSG Grube Rolf Graf Beissel und
dessen Berater Herr Lackner. Inhalt des Gesprächs war die Bekanntgabe seiner Pläne zur weiteren
Bebauung in Satzvey, dabei geplante Ausgleichsmaßnahmen und seine Vorstellungen zur Zukunft des
NSG Grube Rolf. Einen Verkauf des Grundstücks lehnte er erneut mit Nachdruck ab.

 

F.-J. Henkenmeier

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