Kreisverband Natur- und Umweltschutz
Aktuelles und Termine
Der Kreisverband Natur- und Umweltschutz Euskirchen e.V. (KNU)
wurde 1971 in Nettersheim-Marmagen gegründet. Er ist Mitglied der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen e.V. (LNU) und damit ein anerkannter Naturschutzverband. Die Tätigkeit des KNU beschränkt sich auf den Kreis Euskirchen. Der KNU ist ein gemeinnütziger Verein, der überparteilich arbeitet.
Schwerpunkte der Arbeit des KNU sind:
Praktische Naturschutzarbeit
v.a. Pflegemaßnahmen in verschiedenen Naturschutzgebieten
Öffentlichkeitsarbeit
durch Vorträge, Exkursionen, Diskussionsveranstaltungen und die naturkundliche Ausstellung im Werther Tor in Bad Münstereifel
Erarbeitung von Stellungnahmen
bei der Aufstellung von Verordnungen, die Naturschutz und Landschaftspflege betreffen, bei der Vorbereitung von Landschaftsplänen und Plänen, die Natura 2000 Gebiete berühren, bei Befreiungen von Schutzgebietsbestimmungen, bei Planfestellungsverfahren und Plangenehmigungen
Sicherung schutzwürdiger Gebiete
Anträge auf Unterschutzstellung mit ausführlicher Begründung der Schutzwürdigkeit, dazu Bestandsaufnahmen von Pflanzen und Tieren sowie Erstellung von Artenlisten, intensive persönliche Kontaktnahme mit den Landschaftsbehörden
Entwicklung neuer Lebensräume für Pflanzen und Tiere
Flächensicherung in Flurbereinigungsverfahren, Planung und Ausführung von Kompensationsmaßnahmen im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung, Initiativen und Strategien für Grundstückskäufe durch Siftungen und das Land NRW, Finanzierung und Durchführung von Maßnahmen der Biotopentwicklung
Kreisverband Natur- und Umweltschutz Euskirchen e.V. (KNU)Der KNU entsendet Vertreter in die Mitgliederversammlung der Biologischen Station Kreis Euskirchen e.V., ist im Landschaftsbeirat sowie Jagdbeirat vertreten und arbeitet aktiv in Arbeitskreisen der Bezirksregierung sowie des Nationalparks Eifel mit.
Die Ortsarbeitskreise
Derzeit hat der KNU im Kreis Euskirchen vier Ortsarbeitskreise.
Die Ortsarbeitskreise leisten selbständig Naturschutzarbeit in den jeweiligen Kommunen – weitere Infos dazu finden Sie hier:
BAD MÜNSTEREIFEL
BLANKENHEIM
MECHERNICH
ZÜLPICH
Die Schwerpunkte der Ortsarbeitskreise richten sich nach den lokalen Gegebenheiten sowie den personellen Kapazitäten.
Ortsarbeitskreis Bad Münstereifel 1976 gegründet, ist unser Arbeitsreis der älteste im gesamten Kreisverband.
Zu den wichtigsten Aufgaben zählt seit 1982 die Betreuung unserer Naturschutzausstellung im Werther Tor von Bad Münstereifel. In der 1997 mit Hilfe der NRW-Stiftung aufwendig erneuerten Ausstellung kann der Besucher die Eifellandschaft um Bad Münstereifel mit ihren biologischen Besonderheiten in einem naturgetreuen Modell kennen lernen. Die Biotope „Trockenrasen“, „feuchte Wiese mit Bachaue“ und „Buchenwald“ wurden hier mit Originalpräparaten von Pflanzen und Tieren fachkundig nachgebaut. Kinder und Erwachsene testen und erweitern ihre Naturkenntnisse mit Hilfe eines selbst geschriebenen Computerprogramms und können sich dazu den Ruf verschiedener einheimischer Singvögel über eine CD-Anlage anhören. Beim „Eifeler Kräuterfest“ und beim „Kinderfest von Tor zu Tor“ basteln wir dort mit Kindern regelmäßig Nisthilfen für Vögel und Insekten.
Besuchen Sie uns im Werther Tor an Sonn- und Feiertagen von Mai bis September (14.00 bis 17.00 Uhr, Eintritt kostenlos – über eine kleine Spende würden wir uns sehr freuen!).
Im Stadtgebiet von Bad Münstereifel liegt das älteste und eines der kostbarsten Naturschutzgebiete des Kreises Euskirchen, das Kalkarer Moor.
Der Ortsarbeitskreis führt hier in Absprache mit den zuständigen Behörden regelmäßig Pflegearbeiten durch, um den Lebensraum zum Teil stark gefährdeter Arten zu erhalten.
Unsere Arbeitseinsätze auf den vor allem für ihre Orchideen weithin bekannten Trockenrasen bei Iversheim, Eschweiler und Gilsdorf sind inzwischen weitgehend von Landwirten übernommen worden, die unter Aufsicht der biologischen Station Mäh- und andere Pflegemaßnahmen durchführen. Auch der Wanderschäfer ist hier zweimal im Jahr anzutreffen: die alten Wirtschaftsformen, durch die die Trockenrasen entstanden sind, sollen so auch ihre weitere Existenz sichern. Es bleibt aber immer noch genug für uns zu tun, da in einigen Gebieten der Einsatz von landwirtschaftlichen Geräten nicht möglich ist. Hier ist viel Handarbeit mit Freischneider und Motorsäge nötig, und das Mähgut muss mühsam beiseite geschafft werden. Seit 2015 werden wir dabei tatkräftig von Asylbewerbern unterstützt, so dass wir deutlich mehr Flächen pflegen können als in den Vorjahren.
Alljährlich führen wir in Zusammenarbeit mit der Renette – Eifeler Obstwiesen e.V. zwei Arbeitseinsätze zum Erhalt der charakteristischen Obstbaumbestände in der Umgebung von Bad Münstereifel durch. Dabei sind immer Gäste willkommen, die von den Fachleuten der Renette lernen können, wie junge und alte Obstbäume richtig gepflegt werden.
Ortsarbeitskreis Mechernich
Der OAK Mechernich besteht seit den frühen achtziger Jahren, man traf sich zunächst als Gesamt KNU in Bad Münstereifel. Nach einiger Zeit gründete man auch in Mechernich einen OAK. Weil man gemeinsam stärker ist und mehr bewegen kann, lud man seinerzeit auch Vertreter von BUND und NABU und auch nicht organisierte Naturschützer zum Monatstreffen und zu den Arbeitseinsätzen usw. ein. Das Treffen findet aktuell jeden zweiten Dienstagabend um 19:30 Uhr in Mechernich in der Gaststätte Pusztahütte, Stiftsweg (nähe Bahnhof) statt. Es dient dem Gedankenaustausch in Sachen Naturschutz, der Bedarfsermittlung und Organisation von Arbeitseinsätzen, der Vorbereitung und Entwicklung von Stellungnahmen bei Eingriffen in den Naturhaushalt im Stadtgebiet Mechernich und nicht zuletzt der Kontaktpflege untereinander.
1997 wurde mit Naturschutzmitteln das spätere Naturschutzgebiet Grube Rolf für einen Zeitraum von 30 Jahren durch den OAK angepachtet. Nachdem der Abbau von Kaolin eingestellt wurde, sollte sie eigentlich mit Bauschutt verkippt werde. Jedoch fand man dort Kreuzkröten, Geburtshelferkröten und verschiedene Molcharten. Diese sowie das große Orchideenvorkommen und eine vielfältige Vogelwelt gaben letztendlich den Ausschlag, der zur Anpachtung und Unterschutzstellung führte. Sie ist heute ein wichtiger Trittstein und Verbindungsglied zwischen dem Naturschutzgebieten Billiger Wald, Schavener Heide und Bleibachaue und ermöglicht damit den genetischen Austausch zwischen den Arten.
Im Bedarfsfall kümmert sich der OAK auch um weitere Naturschutzgebiete im Stadtgebiet unter dem Motto: Mit dem Erhalt oder Wiederherstellung der Lebensräume kommen auch die Arten zurück.
Zumeist handelt es sich bei diesen Tätigkeiten drohende Verbuschungen von wertvollen Biotopen zu verhindern, Neophyten wie den Riesenbärenklau und die Indische Balsamine zu entfernen oder der Schnitt von Obstbäumen, die als Kompensationsmaßnahmen gepflanzt wurden durchzuführen. Alle Aktivitäten werden stets ggf. mit dem Eigentümer sofern die NSG sich nicht im öffentlichen Besitz befinden, mit der Biologischen Station und der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Euskirchen abgestimmt.
Im Frühjahr und im Sommer werden vom OAK regelmäßige naturkundliche Führungen zu den Themenschwerpunkten: Amphibien, Pflanzen, Insekten und Vogelarten der Grube Rolf und Fledermäuse der Kakushöhle durchgeführt. Gelegentlich werden auch weitere Exkursionen zu den NSG im Stadtgebiet angeboten. Außerhalb der Ortschaften kann man am Eifelrand erlebenswerte Landschaftsformen wie Äcker, Grün- und Weideland, Hohlwege, Hecken, Einzelgehölze, Streuobstwiesen, Bachtäler, große Wälder, Heiden, Kalkmagerrasen, Felspartien und Bergkuppen, usw. erleben. Diese Vielfalt gepaart mit mehr als ein Dutzend Naturschutzgebiete, einige Naturdenkmäler, sowie großflächige Landschaftsschutzgebiete geben dem Erhalt der biologischen Vielfalt hier in Mechernich eine Chance.
Der OAK beteiligt sich aktiv an Genehmigungsverfahren der Bauleitplanung. Er gibt Stellungnahmen zu den einzelnen Verfahren ab und schlägt Kompensationsmaßnahmen vor, die grundsätzlich den von der Maßnahme betroffenen Arten vor Ort zugute kommen sollen. Er achtet darauf, dass die Ausgleichsmaßnahmen in der festgelegten Art und Weise auch tatsächlich durchgeführt werden.
Zwei Mitglieder des OAK sind vom Kreistag als Landschaftswart für das Stadtgebiet Mechernich bestellt worden. Sie richten ihr Augenmerk u. a. auf den Erhalt und die Bereicherung der vielfältigen Mechernicher Landschaftsformen. Beeinträchtigungen werden den Ansprechpartnern bei den zuständigen Behörden gemeldet, damit diese entsprechende Maßnahmen veranlassen.
Ortsarbeitskreis Zülpich
Der OAK Zülpich nimmt seit 45 Jahren die Aufgaben des Kreisverbands Natur- und Umweltschutz Euskirchen (KNU) auf der kommunalen Ebene wahr und setzt dabei auf eine gute Zusammenarbeit mit den Landschaftsbehörden, der Biologischen Station und der Stadt Zülpich.
Bedingt durch die besondere Situation in der intensiv bewirtschafteten Börde engagiert sich der OAK nicht nur für die Erhaltung und Sicherung noch vorhandener schutzwürdiger Gebiete, sondern entwickelt vor allem neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere. So wurde entlang der Bäche ein Verbund unterschiedlicher Biotope geschaffen. Sie sind inzwischen wertvolle Landschaftsteile geworden. Hier leben auch zahlreiche gefährdete Vogelarten. Die große Bandbreite ihrer Brutvorkommen, die gleichzeitig die Vielgestaltigkeit der bewohnten Landschaften widerspiegelt, reicht von der Rohrweihe und dem Steinkauz über Eisvogel und Pirol bis zu den Rohrsängern, der Nachtigall und der Graummer. Der Springfrosch, europaweit geschützt, hat in den Feuchtgebieten am Neffelbach eine große Population aufgebaut, vielleicht sogar die größte in unserem Bundesland. Die Libellenfauna ist mit 47 nachgewiesenen Arten besonders reich vertreten.
Neben dem Bestreben, die Bördelandschaft durch Baumgruppen und Feldgehölze zu gliedern und zu beleben, richtet der OAK ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung naturnaher Wiesen.
Die im Raum Zülpich an zahlreichen Stellen entstandenen artenreichen Wiesen sind Inseln großer Vielfalt und Schönheit. Sie tragen dazu bei, der Landschaft ein neues, attraktives Gesicht zu geben.
Der OAK nimmt Stellung zu Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren, zur Bauleitplanung und zu Flurbereinigungsverfahren und erzielt dabei erkennbare Erfolge. Verschiedene Bodenordnungsverfahren boten die Voraussetzungen für einen umfangreichen Flächenerwerb. Auch zahlreiche Ausgleichsmaßnahmen, die für Eingriffe in den Naturhaushalt oft mühsam erstritten wurden, haben zur Bereicherung von Natur und Landschaft beigetragen. Die lokale Landschaftsplanung hat der OAK mit vielen Anregungen partnerschaftlich begleitet.
Bei Arbeitseinsätzen im Winterhalbjahr werden insbesondere neu geschaffene Feuchtgebiete in der Neffelbachaue gepflegt. Durch Presseberichte und Publikationen versucht der OAK, der Öffentlichkeit den hohen Stellenwert von Naturschutz und Landschaftspflege zu vermitteln.